Die Stadt Braunschweig hat heute per Verfügung unsere Kundgebung auf den Domplatz verlegt und eine Demonstration auf der angemeldeten Route untersagt. Der Braunschweiger Ableger der PEGIDA-Bewegung, BRAGIDA, darf dagegen auf den Rathausvorplatz eine Kundgebung abhalten und anschließend einen Aufmarsch über die Dankwardstraße, Bohlweg, Damm und Münzstraße durchführen. Am 9. November, dem Gedenktag an die Reichspogromnacht, dürfen in Braunschweig also Nazis, „Wutbürger“ und rechte Hooligans direkt vor dem Rathaus auftreten und ihre Hassreden halten. Das Bündnis gegen Rechts muss mit seiner Gedenkkundgebung, auf der auch ein Vertreter einer jüdischen Gemeinde und der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN-BdA) sprechen wollen, weichen. Die Entscheidung der Versammlungsbehörde ist ein Schlag ins Gesicht aller, die sich seit Jahren in dieser Stadt gegen Rassismus, gegen Antisemitismus und gegen Neofaschismus engagieren und seit Monaten Montag für Montag gegen BRAGIDA protestieren.
Kundgebung:
Montag, 9.11.2015 – 18 Uhr – DOMPLATZ (verlegt per Auflage vom Rathausvorplatz)
>>> Aktualisierter Aufruf (PDF) mit neuem Ort
Vorläufiges Programm/Redner*innen:
- David Janzen, Bündnis gegen Rechts
- n.n., Liberale Jüdische Gemeinde Wolfsburg/Region Braunschweig e.V.
- Dirk Bitterberg, Stellvertretender Vorsitzender des VorstandesLeiter des Geschäftsfeldes Familie & Soziale Dienste der Arbeiterwohlfahrt Bezirksverband Braunschweig e.V.
- Verlesung des „Apell an die Jugend“ der Auschwitz-Überlebenden Esther Bejarano und des Widerstandskämpfer Peter Gingold durch ein Mitglied der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN/BdA)
- Uwe Fritsch, Betriebsratsvorsitzender VW Braunschweig
Dazwischen jeweils Gitarrenmusik vom Duo Unterwegs.
Ich möchte das nicht zulassen! Was kann ich tun?