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Erinnern. Gedenken. Handeln.

    Heute vor 79 Jahren befreite die Rote Armee das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau und die beiden Konzentrationslager Auschwitz. 

    Wir gedenken all den Menschen, die durch die nationalsozialistische Ideologie und ihre Helferinnen entwürdigt, entrechtet, verfolgt, gequält und ermordet wurden – Jüdinnen und Juden, Sinti*zze und Rom*nja, Zeugen Jehovas, Millionen verschleppter Slaw*innen, Zwangsarbeiter*innen, Homosexuellen, politischen Gefangenen, kranken, behinderten und langzeitarbeitslosen Menschen.

    Erinnerung ist mehr als ein symbolischer Kranz an Gedenktagen – damit verbindet sich auch eine soziale und politische Haltung im Alltag sowie kritische Auseinandersetzung mit Kontinuitäten, aktuellen Entwicklungen und den zugrundeliegenden Strukturen.

    Erinnern heißt handeln und verändern – auf dass Auschwitz nie wieder sei!

    Wir wollen auch an die Täter*innen und die bundesdeutsche Nachkriegsgeschichte erinnern:
    Profiteurinnen und Tausende, die das Funktionieren des NS-Staates, die Deportationen und industriell organisierten Massenmorde zu verantworten hatten, blieben bis auf wenige Ausnahmen und einige eher symbolische Verurteilungen frei von Verfolgung und Bestrafung
    Stattdessen durften sie in angesehenen Ämtern und Unternehmen den geraubten Besitz behalten und Institutionen neu mit aufbauen.

    Dazu kam die Mehrheit der Deutschen, die durch schweigendes und zustimmendes Mitwirken die Verbrechen erst ermöglichte.
    Mitläufertum und bereitwillige Beteiligung an Shoah und Porajmos zeigen eine der größten Herausforderungen für die Gegenwart
    den Umgang mit anhaltendem, tradiertem, strukturellem Rassismus, Antiziganismus und Antisemitismus sowie Elementen eines rechten Weltbildes in der „Mitte“ der Gesellschaft und ihren Institutionen.

    Wir müssen Verantwortung übernehmen, dass sich die Geschichte der Verfolgung und Vernichtung nicht wiederholen kann und Kontinuitäten endlich beendet werden.

    Verantwortung übernehmen heißt: aktives Eingreifen
    gegen Geschichtsverdrehung, rechte Ideologie und ihre Verharmlosung, gegen Nazipropaganda, gegen Antisemitismus jeder Art.
    Durch unseren Protest und unsere Gegenwehr.

    Nie wieder Auschwitz.